Der Januar ist fast schon wieder vorbei, es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um für die neue Dekade Anlauf zu nehmen. Letzte Woche haben wir euch 11 Gravel-Ausfahrten vorgestellt, die ihr euch für 2020 in den Kalender eintragen könnt – aber was ist mit den Zielen fernab von Rennkilometern, Spektakeln und eingeschlafener Motivation?
Über Vorsätze lässt sich streiten – aber eigentlich beschäftigt sich jeder zum Jahreswechsel mindestens für einen kurzen Moment damit, was im neuen Jahr besser werden soll. Aber wir wissen alle, dass die meisten Vorsätze spätestens Mitte Februar entweder vergessen, verworfen oder schlichtweg ignoriert werden. Das scheitert meistens daran, dass man sich zwar irgendwelche Ziele setzt, aber nicht weiter darüber nachdenkt, wie man diese im Alltag eigentlich umsetzen soll.
Denn Ziele wie “richtig fit werden” oder “5 kg abnehmen” brauchen nicht nur Willenskraft sondern eben auch eine grundlegende Umstellung des Alltags. Und wir wissen, dass das nicht immer einfach ist, besonders nicht, wenn mehr als ein Terminkalender berücksichtigt werden muss.
Deswegen haben wir ein paar Ziele ausgesucht, die keine fundamentale Umstellung brauchen, sondern entweder eine Gewohnheit durch eine andere ersetzen oder die Zeit nutzen, die sonst unangetastet bleibt.
1. Deine Heimat entdecken
Jeder, wirklich jeder Ort in Deutschland hat irgendeine Sehenswürdigkeit oder ein Fleckchen Natur, das du noch nicht gesehen hast. Das vergisst man besonders gern, wenn man schon immer am selben Ort gelebt hat.

Wenn du also das nächste Mal eine Ausfahrt machen willst oder deinen nächsten Bike-Urlaub planst, google doch mal nach deiner eigenen Stadt statt nach den besten Urlaubsdestinationen. Du wirst garantiert ein Fleckchen finden, dass du noch nicht kennst. Oder das du schon kennst, aber dir noch nie genauer angeschaut hast. Und wer weiß, vielleicht landest du am Ende in Tschechien, wie unsere Kollegin Kristina.
2. Mehr Spaß, weniger Training
Ein ganzes Jahr ohne irgendwelche Trainingspläne, Kilometer-Ziele oder sonstiges? Wie soll ich denn meine Ausfahrt richtig genießen, wenn nicht ständig das latente schlechte Gewissen mitfährt, dass ich eigentlich noch besser, schneller, weiter muss?
Merkste selbst, oder? Natürlich ist es nicht die Regel, dass sich jeder auf sein Bike setzt, um der Beste zu sein – nicht umsonst geht der Trend weg vom Rennenfahren hin zu genussvollen Bikereisen. Aber ganz hinten im Kopf schleicht bei jedem der Gedanke mit, dass man ja eigentlich noch mehr Höhenmeter treten muss, den Trainingsplan von Neujahr wieder auspacken muss und so weiter.

Versuch dieses Jahr einfach mal nicht an die Pflicht zu denken, sondern nur an den Spaß. Das war doch schließlich der Grund, warum du dir ein Fahrrad gekauft hast, oder nicht?
3. Grundlagen neu entdecken
Kurvenfahren war schon immer deine Schwäche? Und wie bremst man eigentlich so richtig, richtig? Meistens fährt man schon so lang und so viel Fahrrad, dass man die Grundlagen gern mal vergisst. Dabei gibt es sicher irgendetwas, was du schon immer mal besser machen wolltest, aber dir nie die Zeit dafür genommen hast.

Wie wärs, wenn du ein Wochenende (oder auch nur eine Stunde!) deinen Baustellen widmest? Das kann ganz unterschiedlich aussehen: du kannst dir YouTube Tutorials anschauen, einen Fahrtechnik-Kurs buchen oder die eine knifflige Stelle immer wieder üben, bis sie klappt.
4. Mehr Liebe für dein Bike
Ich wage zu behaupten, dass jeder Radfahrer zumindest weiß, wie man die Kette oder Bremsbeläge wechselt. Aber kannst du es auch wirklich? Versuch das nächste Mal, wenn eine Kleinigkeit an deinem Rad kaputt ist oder gewechselt werden muss, das Werkzeug selbst in die Hand zu nehmen oder dir Hilfe zu holen. So kannst du dich regelmäßig um dein Bike kümmern und auch im Notfall, wenn kein Radladen in der Nähe ist, das meiste selbst erledigen.

Pflege bedeutet übrigens auch: das geliebte Zweirad sauber halten. Da können wir uns ein Beispiel an der Rennrad-Gemeinde nehmen, die sich nach jeder Ausfahrt die Zeit nehmen, das Rad zu säubern und die Kette zu pflegen. Hier findest du eine Anleitung über die Basics.
5. Zwift ausprobieren
Dieses Ziel lässt sich natürlich nicht das ganze Jahr umsetzen, denn wenn draußen die Sonne lacht will kein Radfahrer mehr drinnen sitzen. Aber was ist mit den Regentagen und dem nasskalten Winterwetter, dem wir auch im Jahre 2020 nicht entkommen können?

Statt diese auf dem Sofa mit Netflix zu verbringen, könnte man ja einfach mal was Neues ausprobieren. Wir haben vor ein paar Wochen schon darüber diskutiert. Und wie wir in Punkt 2 schon besprochen haben: auch hier sollte es nicht um irgendwelche Trainingseinheiten gehen – denn vielleicht macht Zwift dir ja einfach Spaß!