Kai Pelka ist ein ruhiger Typ, der gerne auf Menschen zugeht. Sein Thema ist die Fotografie und am liebsten fotografiert er natürlich auch deswegen, gerne Menschen. Dafür ist er ständig auf Achse um im Auftrag von Redaktionen die unterschiedlichsten Personen an den verschiedensten Orten zu portraitieren. Dazu kommt „nudek“, ein Kunstprojekt. Regelmäßig erscheint eine Ausgabe seines fiktiven Magazins. Es besteht aus dem Titel und einem Editorial, das sich auf den Titel bezieht. So sind eine Menge „Fake“ Ausgaben in seinen Ausstellungen zu sehen.
Seine Arbeit ist mit vielen Fahrten im Stadtverkehr verbunden. Die absolviert er mit einem Peugeot Stahlrahmen Tourer aus den 1980er Jahren. Peugeot fertigt seit 1881 Fahrräder und machte sich damals schon schnell einen Namen mit innovativen Konzepten. Zum Beispiel mit einem wartungsarmen Kardanantrieb, einem Klapprad mit stufenloser Anpassung an die Körpergröße und 1906 wurde zum ersten Mal eine 2‑Gang Nabenschaltung verbaut.
Gekauft hat er ihn vor 10 Jahren von einem Bekannten – völlig leidenschaftslos. Er hat einfach ein Fortbewegungsmittel gesucht um sich in seiner Stadt schnell und problemlos von A nach B begeben zu können. Der Hype um Retro Stahlrahmen interessiert ihn nicht die Bohne. Wahrscheinlich war
ihm bei dem Kauf, der Gepäckträger am wichtigsten. Unprätentiös hat er ihn später mit einem Gummispanner funktional aufgewertet. Damit seine Fotoausrüstung besser zu transportieren ist. Genauso benutzt er sein Bike auch in der Freizeit. Um sich zu entspannen stehen bei ihm auch Touren durch den bergigen Taunus auf dem Programm, die er souverän mit einer 10-Gang Schaltung fährt.
Der Peugeot Tourer hat ein paar schöne Details. Die Bremsen sind von MAFAC, die Schaltung ist von Simplex. Beide waren als französische Hersteller von Fahrradkomponenten im Markt bekannt und erfolgreiche Fahrradausrüster der Tour de France, bis sie die Fertigung Ende der Achtziger einstellten. Das „französisches Gewindemaß“ des Tretlagers wurde von Peugeot bis weit in die 1980er Jahre verwendet und später durch das BSA-Maß abgelöst. Bestechend schön sind auch die detaillierten Decals.
Text/Foto: Michael Eibes